Vielzweckfett
Ghee wird auch als das Gold Indiens bezeichnet, da es nicht nur zur Ernährung, sondern auch als Medizin verwendet wird und im flüssigen Zustand eine wunderschöne goldige Farbe annimmt. In Folge des Herstellungsprozesses ist es auch ohne Kühlmöglichkeiten über Monate haltbar. Es wird zur Entgiftung eingesetzt und dient verarbeitet mit speziellen Kräutern zu Behandlung diverser Krankheiten.
Ghee ist im Gegensatz zu Butter ultrahocherhitzbar, da es zu einem sehr hohen Prozentsatz aus reinem Fett besteht. Bis 190 °C bleiben die Fettsäuren im Ghee beständig. Wenn herkömmlicher Butter in einer Pfanne derart hoch erhitzt wird, spritz der Wasseranteil und verbrennt der Milchanteil. Folglich ist Ghee gerade zum Anbraten und zur Herstellung der meisten Gerichte weit besser geeignet. Lediglich beim Backen bis 175 °C ist die cremigere, süßere Butter die bessere Wahl.
Da der Milcheiweiß- und Milchzuckeranteil beim Herstellungsprozess zum Großteil abgeschöpft wird, ist es im Regelfall auch bei Laktoseintoleranz sehr gut genießbar. Es entfaltet die Vitamine in den Lebensmitteln. Sogar Früchte lassen sich in Ghee exzellent anbraten und kochen, wodurch der Geschmack der Süßanteile der Früchte erheblich erhöht wird.
500 Gramm Bio-Ghee kosten im Einzelhandel zwischen 10 und 20 €, dabei kann es jeder unkompliziert selbst in der eigenen Küche herstellen. Der Kochvorgang dauert je nach Buttermenge und Topfgröße ein bis drei Stunden. Rund 75 % der Buttermenge verleibt als Ghee.
Herstellung von Ghee
Zutaten:
- 500 Gramm bis 4 Kilo Sauerrahmbutter
Utensilien:
- Edelstahltopf
- Großer Metallöffel
- Feinmaschiger Schaumlöffel
- Twist-Off Gläser oder sonstige verschließbarer Glasbehälter
Herstellung:
- Gib die gesäuerte Butter in den Edelstahltopf, schließe den Deckel und erhitze sie auf höchster Stufe.
- Lege den Deckel beiseite und reduziere die Hitze auf die niedrigste Stufe, sobald die Butter geschmolzen ist.
- Lehne Dich eine halbe Stunde zurück, während die Butter köchelt, der Wasseranteil verdunstet und der Milchanteil sich an der Oberfläche sammelt.
- Schöpfe anschließend ungefähr alle 5 bis 10 Minuten den Milchanteil mit dem Schaumlöffel in eine Schüssel ab. Rühre den Topfinhalt mit dem Metallöffel gelegentlich um, um das Anbrennen der am Boden abgesetzten Flocken zu vermeiden. Sollten sich zum Ende einige bräunliche Flocken gebildet haben, ist das kein Grund zur Besorgnis, sie geben dem Ghee einen leicht nussigen Charakter.
- Sobald die Flüssigkeit klar geworden ist und sich kaum bis gar keine Milchanteile mehr an der Oberfläche sammeln, kannst Du die Kochplatte ausschalten. Lasse das fertige Ghee abkühlen und fülle es ab.
Weitere Infos
Haltbarkeit:
Im Fall, dass Du es mehrere Monate lagern möchtest, empfehlen wir die Abfüllung im heißen Zustand in zuvor abgekochte Gläser, sodass sich die Gläser in Folge des Unterdrucks luftdicht verschließen. Ohne Kühlung hält es sich gut verschlossen mindestens 3 Monat, bei Temperaturen unter 18 Grad Celsius mindestens 6 Monate und bei Lagerung bis max. 4 Grad Celsius sogar mindestens 12 Monate.
Verwendung der Milchanteile:
Die abgeschöpften Milchanteile kannst Du als Brotaufstrich oder zur Weiterverarbeitung für Soßen oder sonstige Gerichte verwenden.